Zu den beredtesten Zeugen aus römischer Zeit gehört das Mithrasheiligtum bei Reichweiler, jener alten Siedlung, die schon zu Beginn unserer Zeitrechnung von keltischen Treverern bewohnt war. Das Denkmal liegt an dem Fritz Wunderlich Rad- und Wanderweg zwischen Kusel und Freisen in der Nähe der Weiheranlage in Schwarzerden, ca. 100 Meter vom Fritz Wunderlich Rad- und Wanderweg entfernt.
Der das Relief zeigende Felsblock ist die Rückwand einer zerfallenen Grotte, die früher aus dem heute überdachten Raum der Abschlussnische und einem am Fuß des Felsens stehenden Tempelraum bestand. Den besonderen Wert des Denkmals sieht man in der im Abendland seltener auftretenden Bearbeitung des natürlichen Gesteins, die an die Urheimat des Kultes erinnert.
Im Mittelpunkt des Bildes sehen wir den in schnellem Lauf nach rechts fliehenden Stier. Auf seinem Rücken sitzt, das noch den Sprung verratende rechte Bein lang ausstreckend, das linke dem Tier in den Nacken drückend, Mithras mit phrygischer Mütze und weitwallendem Mantel, Die in die Nüstern des Stiers greifende Linke reißt den Kopf nach oben, die Rechte stößt mit dem Messer in den Hals.
Wichtigster Bestandteil der Mithraslehre war der Glaube an einen unteilbaren allmächtigen Gott, an den Fortschritt der Finsternis und Bosheit zum reinen Urlichte und Guten, als dessen Verkörperung Mithras, der Sohn Gottes und Inbegriff des heiligen Feuers und göttlicher Liebe, galt. Es ist verständlich, dass das junge, um Weltgeltung ringende Christentum trotz mancher Ähnlichkeit in der Lehre im Mithraskult einen Gegner sah, der seiner Ausbreitung längere Zeit hemmend im Wege stand.